Als zunächst letzter der bisherigen Bewerber für die Nachfolge als Bundestagskandidat des Wahlkreises Heilbronn stellte sich Rechtsanwalt Alexander Throm (48) aus Heilbronn vor.
In der Union seit dem 16. Lebensjahr, in verschiedensten Ämtern für die Union tätig und zuletzt auch fünf Jahre im Landtag in Stuttgart, galt er in den Augen seiner Zuhörer als „gesetzter“ Kandidat – wenn es ein „weiter so“ für die CDU gäbe. Ihn reize, so gab er gleich kund, mit seiner langen intensiven Erfahrung den Wahlkreis für die CDU zurückzuholen.
Zielstrebig kam er auf die Ergebnisse der letzten Landtagswahl, in der die CDU-Fraktion von 60 auf 42 MdLs abschmolz und alle städtischen Abgeordneten abgewählt wurden.
Sein Ziel sei, die bürgerliche Mitte wieder mehr einzubinden und mit daran zu arbeiten, dass sich keine demokratische Partei rechts von der Union etabliert. Für ihn persönlich gelte „Wir haben verstanden!“ und fasste das in vier Handlungspunkten zusammen:
1. Wie wollen wir die Fluchtbewegung verhindern?
Notwendig sei eine Neuaufstellung der Entwicklungshilfe in einem bisher „unbedeutenden“ Ministerium. obwohl die Bundesrepublik der drittgrößte Zahler sei.
2. Wer darf rein nach Deutschland?
Er befürworte eine „Zielmarke“ von 200.000Flüchtlingen, die aufgenommen werden sollten. Die bisherigen Abkommen zeigen Wirkung, die erkkennungsdienstlichen Kontrollen an der Grenze müssten den ungeordnete Zustrom unterbinden.
3. Wie ist die Begegnungskultur?
Flüchtlinge müssen sich hier an unsere Regeln halten. Sie müssen vor allem die komplizierte deutsche Sprache lernen [man stelle sich vor, wir flüchten nach Arabien und müssen jetzt Arabisch lernen und von rechts nach links schreiben] und eine Tätigkeit ausüben, die sie für den Wiederaufbau nutzen können
4. Wer muss wieder gehen?
Bei Verurteilung zu einer Freiheitsstrafe von 1 Jahr folgt die Abschiebung. Die Ängste um den Arbeitsplatz und um Wohnungen zwingen zu einer klaren Gleichbehandlung mit den hier lebenden Menschen. Baden-Würtemberg gehört zu den Ländern, die mit am meisten wieder abschieben. Denjenigen Länder, die ihre Bürger nicht wieder aufnehmen wollen, sollten wir die Entwicklungshilfe streichen. Die automatische Mindestdauer für Asyl von drei Jahren (Irak, Syrien) könnte man auf fünf Jahre verlängern.
Soweit seine Positionen.
In der anschließenden, langen Diskussion ging es von der familiären Belastung eines MdB in Berlin für die Familie in Heilbronn über die Burka, die Wohnsitzauflage, seine Einschätzung der Situation in den USA und Russland (das Alexander Throm von vielen Besuchen kennt), TTIP und CETA bis zur Autobahn- und Eisenbahninfrastruktur für den Großraum Heilbronn mit seiner hochmodernen Stadtbahn, aber mangelnder Vernetzung mit den Regionalverkehren.
Am Ende blieb der Eindruck, dass er um das Direktmandat kämpfen will, wenn er am 19. November aufgestellt wird.