Mit Raid Gharib stellte sich am 19. september der zweite Bewerber vor, der auffallend aus dem „Politiker“-Klischee herausfällt.
Lebendig, unorthodox und visionär stellte er seine Ideen, An- und Einsichten und seine Sicht der CDU von außen und innen vor. Viel geholfen hat ihm wohl seine ehemalige Funktion als Vorsitzender des Diözesanrates der syrisch-orthodoxen Kirche in Deutschland. In Norddeutschland gibt es dazu einen guten Spruch: „Buten und binnen, wagen und winnen“. Dass er dabei erst 33 Jahre alt und noch Mitglied der Jungen Union ist, wollte man einfach nicht glauben. Große Dankbarkeit empfinde er gegenüber Deutschland, das seine Mutter, eine ehemalige Beamtin, und seinen Vater, einen ehemaligen Akademiker aufgenommen und ihm eine akademische Ausbildung ermöglicht habe. Sagen und Tun müssen für den Abteilungsleiter beim Baden-Württembergischen Handwerkstag im Einklang stehen. Für ihn als Deutscher und intimer Kenner der Auseinandersetzungen in Syrien ist es zu spät, Fluchtursachen zu bekämpfen. Jetzt sitzen alle auf gepackten Koffern, um dem Inferno noch lebend zu entgehen. Die CDU, so Ghraib, hatte immer langfristige politische Ziele und Konzepte, aber in der Flüchtlingsfrage hatte sie nicht den Mut, eine grundsätzliche Diskussion zuzulassen. Dabei gingen immer noch Einwanderung und Asyl durcheinander und ein Drittel der Flüchtlinge kommen aus sicheren Herkunftsländern. Was wir also brauchen, sind frische und neue Ideen und dafür stehe er: · Kein Wahlkampf wie bisher · Bessere Nutzung sozialer Medien · Veranstaltung eines großen Wahlkreis-Konvents und die CDU an ihren Stärken packen In der anschließenden lebendigen Diskussion gab es noch eine Reihe von erfrischenden Aussagen, so auch die Kritik an der überstürzten Energiewende, deren Kosten jetzt sozialisiert werden.